VG Konz auf dem Weg zur kommunalen Wärmeplanung
Wie können die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen in der Verbandsgemeinde Konz in Zukunft effizienter und klimafreundlicher heizen – auch ohne Öl und Gas? Diese Frage steht im Mittelpunkt der kommunalen Wärmeplanung. Um sie zu beantworten, untersucht die Verbandsgemeindewerke Konz AöR zurzeit im Auftrag der Verbandsgemeinde verschiedene Faktoren.
In der letzten Sitzung vor der Sommerpause gab die AöR dem Verbandsgemeinderat einen Zwischenstand. Im Fokus standen die Ergebnisse der sogenannten Bestands- und Potenzialanalyse: Wo wird wie geheizt? Wie viele Gebäude sind energetisch saniert? Und wo könnten möglicherweise klimafreundlichere Methoden zum Heizen genutzt werden?
Der aktuelle Stand
In den zwölf Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Konz leben 34.700 Menschen. Der jährliche Wärmebedarf beträgt rund 450 GWh, wovon etwa 78 % auf private Haushalte entfallen. Diese Energiemenge ist zwar hoch, aber typisch für eine mittelgroße Verbandsgemeinde – und zeigt, wie wichtig eine gut koordinierte Wärmewende für die Region ist.
Aktuell basiert die Wärmeversorgung noch stark auf fossilen Energien: Heizöl ist mit 42 % der mit Abstand meistgenutzte Energieträger in der VG Konz, gefolgt von Erdgas (16 %). Der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung ist mit nur rund 7 % derzeit sehr gering.
Auch der energetische Zustand vieler Gebäude lässt sich deutlich verbessern: 90 % der Gebäude sind nur teilweise oder gar nicht saniert. Energetische Sanierungen bieten daher ein erhebliches Einsparpotenzial von bis zu 73 % des Wärmebedarfs.
Wo liegen die Potenziale?
Im zweiten Schritt wurde untersucht, wo und wie erneuerbare Energien künftig stärker genutzt werden können. Die Analyse zeigt deutlich: Die Verbandsgemeinde Konz verfügt über zahlreiche natürliche Ressourcen, um ihre Wärmeversorgung klimafreundlich umzugestalten.
Fließgewässer wie Saar und Mosel und auch der Ablauf der Kläranlage bieten großes Potenzial. Dieses kann dafür genutzt werden, um auf Basis dieser Energieträger Wärmenetze in einzelnen Quartieren umzusetzen. Zusätzlich wurden Dachflächen für Photovoltaik und Solarthermie identifiziert, die besonders für individuelle Lösungen außerhalb möglicher Eignungsgebiete für Wärmenetze geeignet sind.
Wie geht es weiter?
Im weiteren Verlauf der kommunalen Wärmeplanung prüft die Verbandsgemeindewerke Konz AöR nun, welche Teilgebiete und Ortschaften sich besonders gut für mögliche Wärmenetze eignen. Für diese Fokusgebiete werden anschließend Zielszenarien für die Jahre 2035 und 2045 entwickelt – inklusive konkreter Strategien für die Wärmewende.
Dabei spielt auch die Wirtschaftlichkeit eine zentrale Rolle: Eine klimafreundliche Wärmeversorgung muss nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch langfristig bezahlbar für die Bürgerinnen und Bürger sein. Ziel ist es, Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Kostenstabilität in Einklang zu bringen.
Wenn die weiteren Untersuchungen zur kommunalen Wärmeplanung vorliegen, wird die Verbandsgemeindeverwaltung Konz die Bürgerinnen und Bürger zu einem Infoabend einladen, um die Ergebnisse vorzustellen. Der Termin wird noch bekanntgegeben.
Aktuelle Infos zum Thema auch unter www.konz.de/waermeplanung